>Nonnensee bei Bergen

Der Nonnensee – sagenumwoben und geschichtsträchtig ……. Die Aufzeichnungen des Sees reichen weit zurück – begannen mit dem Bergener Kloster um 1100, zu dessen Besitz der See zählte. Spätere Reformationen folgten und enteigneten die Kirche – um 1530 ermittelte das damalige Vermessungsamt eine Seefläche von 93 Morgen . Dies entspricht nach Umrechnung einer Fläche von ca. 7000 km2. Das Ausmaß des Nonnensees hielt bis Mitte des 19. Jahrhunderts an. Der See galt damals als sehr fischreich – die Stadt Bergen pachtete später die Fläche auch aus wirtschaftlichen Gründen, so auch zur Torfgewinnung. Später hatte der Nonnensee verschiedene Eigner – die Preussen, Franzosen, Schweden….

Weit zurückliegend beschäftigten sich die Zuständigen aber auch immer wieder mit der Entwässerung und Trockenlegung des Nonnensees. Die Stadtväter von Bergen planten dafür sogar einen Tunnel zum nahegelegenen Ossen bei Buschvitz und Stedar – dieses Projekt wurde aber nie realisiert. Die nachhaltige Torfgewinnung als Brennstoff scheiterte an der schlechten Bodenqualität. Um 1850 wurde die erste Mühle am Nonnensee errichtet, um den See über Windkraft und angrenzende Gräben und die Duvenbeek /Taubenbach zu entwässern. Später folgte eine Holland – Mühle um 1860 ; dann ein Windrad mit einer beachtlichen Höhe von ca. 25 Metern aus Stahl gefertigt – ähnlich dem bei Lobbe. Dadurch war eine landwirtschaftliche Nutzung des Seenlandschaft besser möglich.

Später wurde der Nonnensee als Badeanstalt entwickelt – um 1900 errichteten die Bergener Stadtherren die erste geschlechtergetrennte Bademöglichkeit. Die oben genannte Windkraftanlage sorgte für die entsprechende Befüllung der Badewannen. Bereits etwa 10 Jahre später stellte man den Betrieb wieder ein – Wassertiefe und – qualität, und naheliegende Konkurrenz an Bademöglichkeiten des Jasmunder Bodden in Buschvitz und Lietzow trugen dazu bei.

Der Nonnensee in unmittelbarer Nähe zur Inselstadt Bergen ist heute eine gute Adresse für Ruhe- und Naturfreunde. Seine Geschichte geht sogar viele Jahrtausende zurück und war in dieser Zeit bewegt. So wie wir ihn heute erleben dürfen, war er nicht immer. In „sozialistischen Zeiten“ wurde der Nonnensee künstlich trocken gelegt über gebaute Schöpfwerke und Gräben, man nutzte die Fläche weitestgehend als Weideland. Mitte der 90er Jahre wurde das Gebiet renaturiert – der Nonnensee begann sich das wiederzuholen, was ihm in seiner langen Geschichte zugesprochen worden war.